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Aktualisiert am 19.08.2016 - 16:50 Uhrin AktienLesedauer: 8 Minuten

Sicher ist sicher Wie die Deutschen anlegen – und was sie scheuen

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Anleihen – ein Mythos?

Einfaches Marktgesetz: Eine hohe Rendite ist die Belohnung für ein höheres Risiko – schließlich müssten Anleger nahezu ignorant sein, um ihr Geld in Titel zu investieren, bei denen die möglichen Kosten den Gewinn weit überschreiten. Wer also eine hohe Rendite auf seine Geldanlage erhalten möchte, muss auch bereit sein, eine höhere Geldsumme zu verlieren, wenn es mit den gekauften Wertpapieren bergab geht. Die Ratio von möglichem Gewinn und Verlust wird durch das Risiko-Ertrags-Verhältnis abgebildet.

Verschiedene Asset-Klassen weisen ein unterschiedliches Risiko-Ertrags-Verhältnis auf. So werden deutsche Staatsanleihen in der Regel als sicher betrachtet, sind aber, seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Politik der quantitativen Lockerung betreibt, nicht mehr lukrativ. Kurzlaufende Bundesanleihen hatten im Frühjahr 2015 sogar negative Renditen und Mitte Juni 2016 sind auch zehnjährige Papiere ins Minus gerutscht.

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Unternehmensanleihen gelten ebenfalls als sicher, doch das ist ein Mythos.  Zwar sind Anleihen weniger volatil als Aktien, doch nur dann, wenn man von kürzeren Zeiträumen ausgeht. Auf lange Sicht dagegen verringern sich die Schwankungen der Kurse von Aktien – Vermögensverwalter Ken Fisher zufolge ist die Volatilität von Aktien über 30 Jahre hinweg sogar nur noch halb so hoch wie bei festverzinslichen Anleihen.

Zudem können Aktien regelmäßige Erträge unabhängig vom Zinsniveau liefern. Als Anteilseigner eines Unternehmens sind Investoren allerdings im Falle einer Unternehmenspleite auch die letzten, die mögliche Ansprüche stellen können. Sie tragen das Hauptrisiko.

Insgesamt betrachtet sieht es so aus, als gäbe es für die Deutschen keinen Ausweg: Traditionell als sicher betrachtete Sparformen können sogar Geld kosten und die meisten Möglichkeiten, Geld gewinnbringend anzulegen, sind häufig mit Risiken verbunden.

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