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Aktualisiert am 20.05.2020 - 09:05 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 4 Minuten

Wie es bei Aktien weitergeht Größere Kurschancen an den asiatischen Aktienmärkten

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Fundamentaldaten entscheidend

Der Weltaktienmarkt hat ein außergewöhnlich gutes Jahr hinter sich. Aus den kräftigen Kursanstiegen 2019 lässt sich aber keine Prognose für 2020 ableiten. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass zwischen einem Bärenmarkt und einem sogar noch stärkeren Anstieg alles vorgekommen ist in den Folgejahren. Entscheidend für die künftige Kursentwicklung bleiben daher die Fundamentaldaten. Aktuell haben sich die globalen Konjunkturindikatoren wieder leicht verbessert und in unserem Basisszenario gehen wir weiterhin davon aus, dass keine Rezession bevorsteht. Aufgrund der niedrigen Inflation ist auch nicht mit einer restriktiven Geldpolitik der global wichtigen Zentralbanken zu rechnen.

Die Bewertung der Aktienmärkte ist im historischen Vergleich nicht hoch, aber 2019 deutlich gestiegen. Mit anderen Worten hoffen die Investoren auf ein wieder höheres Gewinnwachstum in der Zukunft. Wir gehen davon aus, dass sich der Bewertungsanstieg nicht fortsetzen wird. Die Aktienkurse werden daher von den nach wie vor gegenüber den Renditen der Staatsanleihen attraktiven Dividendenzahlungen bestimmt.

Gewinnentwicklung wichtiger Faktor

Es wird aber insbesondere die Gewinnentwicklung wichtig sein. Hier sind die Finanzanalysten zurückhaltend, denn sie schrauben ihre Erwartungen aktuell nach unten. Insofern dürfte die Mitte Januar beginnende Gewinnberichtssaison für das abgelaufene Quartal einen ersten Fingerzeig für 2020 liefern. Das Hauptaugenmerk wird wie immer auf den Unternehmen in den USA liegen. Die Konsensprognosen für den S&P 500 sind mit einem Jahresrückgang von rund einem Prozent niedrig. Die Konjunkturentwicklung in den USA verlief im 4. Quartal besser als ursprünglich befürchtet, weshalb die positiven Gewinnüberraschungen überwiegen sollten.

Darüber hinaus besteht die Chance, dass sich infolge der Teileinigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China die Stimmung der Unternehmenslenker aufhellt und ihre Ausblicke positiver ausfallen. Die Kostenseite haben die Unternehmen nach wie vor im Griff. Vor allem die Löhne steigen trotz der niedrigen Arbeitslosenquote nur moderat. In der Summe sprechen die vorgenannten Faktoren dafür, dass auch 2020 ein positives Aktienjahr wird. Die Volatilität dürfte steigen, denn die Risiken sind nicht unerheblich. Erstens ist der Handelsstreit zwischen den USA und China noch nicht endgültig beigelegt. Zweitens stehen die US-Präsidentschaftswahlen an.

Drittens steht China mit Hongkong und den Uiguren vor innenpolitischen Herausforderungen. Viertens wird sich Europa weiter mit dem Brexit beschäftigen. Und fünftens lauern vor allem bislang noch unbekannte oder nicht wahrgenommene Risiken. Positiv an den meisten Risiken ist indes, dass sie sich entweder auflösen oder gar nicht eintreten werden.

Entspannung im Handelskonflikt beflügelt Japan

Als sich im Frühjahr 2019 abzeichnete, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wieder expansiver werden würde, sahen wir die Chance für eine vorübergehend überdurchschnittliche Aktienmarktentwicklung in der Eurozone. Hintergrund war die Beobachtung, dass sich der Markt aufgrund struktureller Probleme der Währungsgemeinschaft seit der Finanzkrise zwar unterdurchschnittlich entwickelt, geldpolitische Lockerungen oder eine Konjunkturbeschleunigung relativ zum Rest der Welt aber immer wieder zu einer vorübergehenden Rally geführt hatten. Diese ist bislang ausgeblieben. Da wir aktuell keine weiteren Lockerungsschritte erwarten und auch die Wirtschaft im Vergleich zum Rest der Welt schwach unterwegs ist, gehen wir vorerst nicht mehr davon aus, dass sich die Aktien der Eurozone überdurchschnittlich entwickeln werden.

Etwas aufgehellt hat sich dagegen die Lage in Japan. Wie in der Eurozone sind dort die strukturellen Herausforderungen nach wie vor ungelöst. Das erwartete Gewinnwachstum für die Unternehmen liegt sogar unter dem der Eurozone. Allerdings ist der japanische Markt gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) deutlich günstiger bewertet. Und die Teileinigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China bietet aufgrund der engen Handelsverflechtungen generell wieder größere Kurschancen an den asiatischen Märkten. Diese haben auch im Schwellenländerindex, den wir als attraktiv erachten, das mit Abstand größte Gewicht.

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