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M&G-Fondsmanager im Interview „Wir werden jährlich über die Klimaauswirkungen jedes Unternehmens berichten“

Randeep Somel, Manager des M&G (Lux) Climate Solutions Fund
Randeep Somel, Manager des M&G (Lux) Climate Solutions Fund: „Wir glauben, dass der Fonds in den kommenden Jahrzehnten ein starkes Wachstum aufweisen wird, da die Welt weiterhin den Klimanotstand bekämpft – eine der größten anhaltenden Herausforderungen.“ | Foto: M&G Investments

Herr Somel, welche Strategie steckt hinter dem M&G (Lux) Positive Impact Fund mit einem verwalteten Vermögen von 341 Millionen Euro?

Randeep Somel: Der Fonds verfolgt ein doppeltes Ziel. Er ist darauf ausgerichtet, in Unternehmen zu investieren, die einen positiven gesellschaftlichen Einfluss haben, indem sie die großen sozialen und ökologischen Herausforderungen der Welt angehen. Gleichzeitig sollen sie über einen rollierenden Fünfjahreszeitraum eine finanzielle Rendite erzielen, die über dem MSCI ACWI Index als Benchmark liegt.

M&G beabsichtigt, jährlich über den positiven Nettobeitrag der einzelnen Unternehmen im M&G (Lux) Climate Solutions Fund zur Bekämpfung des Klimawandels zu berichten. Inwieweit dienen die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen als Rahmen für den Fonds?

Somel: Wir sind der Meinung, dass die SDGs einen soliden, akzeptierten Rahmen für die Bestimmung der wesentlichen Wirkungsbereiche bieten und helfen, die positiven Klimaauswirkungen zu messen. Wir ordnen allen unseren Investitionen ein klimabezogenes primäres SDG zu, von dem wir glauben, dass sie es adressieren, und legen spezifische, auf die SDGs ausgerichtete Leistungsindikatoren (KPIs) fest. Anhand derer messen wir die Wesentlichkeit der von ihnen erzielten Auswirkungen. Wir werden jährlich über die positiven Netto-Klimaauswirkungen jedes Unternehmens und die Ausrichtung der Einnahmen auf das jeweilige primäre SDG berichten.

Wie viele Unternehmen sind im Fonds? Welche Bereiche decken sie ab?

Somel: Der Fonds hält derzeit 32 Aktien, die sich auf drei Hauptauswirkungsbereiche verteilen: Dazu zählen wir saubere Energie, worunter Produzenten von erneuerbaren Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie Unternehmen fallen, die kritische Komponenten für die Produktion von erneuerbarer Energie liefern.

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Außerdem grüne Technologie, die Unternehmen umfasst, die sich mit Gebäudeeffizienz, Batterien und Elektrifizierung, sauberem Transport, Produkten zur Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und pflanzlichen Lebensmitteln beschäftigen. Und drittens die Kreislaufwirtschaft, in der Unternehmen zusammengefasst sind, deren Geschäftsmodelle auf Wiederverwendung, Sharing, Recycling und Abfallvermeidung basieren. Sie sind neben den traditionellen Entsorgungsunternehmen in vielen Branchen zu finden.

Was müssen Unternehmen mitbringen, um für eine Investition in Frage zu kommen?

Somel: Der Fonds investiert in drei Arten von wirkungsvollen Unternehmen, die wir als „Pioniere“, „Wegbereiter“ und „Marktführer“ klassifizieren. Dies sorgt für eine zusätzliche Diversifizierung über Branchen, Endmärkte und Reifegrad der Geschäftsmodelle.

„Pioniere“ sind in der Regel junge Unternehmen, deren innovative Produkte beziehungsweise Dienstleistungen einen bestimmten Bereich wahrscheinlich umwälzen und revolutionieren werden. Sie neigen dazu, prozentual zum Umsatz viel Kapital in Forschung und Entwicklung zu investieren und sind in ihrer Entwicklung noch nicht ausgereift. Dies könnte zum Beispiel ein transformatives Recycling-Unternehmen sein.

„Wegbereiter“ sind Unternehmen, die anderen Unternehmen Werkzeuge zur Verfügung stellen, um Wirkung zu erzielen. Das kann beispielsweise ein Unternehmen für Simulationssoftware sein, dessen Software direkt bei der Entwicklung von Produkten zur Energieeffizienz hilft, oder ein Unternehmen, das Werkzeuge zur Messung von CO2-Emissionen herstellt.

„Marktführer“ sind Unternehmen, die in ihrem Fachgebiet eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit übernommen haben. Sie halten ihre Führungsposition aufrecht, indem sie weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren, obwohl dies einen geringeren Prozentsatz des Umsatzes im Vergleich zu den Pionieren ausmacht, da ihre Rentabilität etablierter ist. Sie könnten zum Beispiel führend in der Offshore-Wind- oder Wasserkraft sein.

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