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Aktualisiert am 18.06.2020 - 13:50 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 2 Minuten

Zinssätze und Gold Entschuldung der überlasteten Bilanzen wird Goldanlegern in die Hände spielen

12,5-Kilo-Goldbarren im Wert von 650.000 Euro
12,5-Kilo-Goldbarren im Wert von 650.000 Euro: Historisch gesehen haben fallende inflationsbereinigte Zinsumfelder Gold Rückenwind gegeben | Foto: imago images / Hannelore Förster

Da sich die US-Notenbank zu außerordentlichen Maßnahmen zur Ausweitung ihrer Bilanz verpflichtet hat, um die heimische Wirtschaft zu unterstützen, verfolgt sie gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank und der Bank von Japan einen „whatever it takes“-Ansatz zur Unterstützung ihrer jeweiligen Volkswirtschaften.

Ähnlich wie die Bemühungen der Fed 2008-09, die Weltwirtschaft zu retten, indem sie ihre Bilanz bis zum Ende ihrer quantitativen Lockerungsprogramme nahezu verdreifachte, was zu einer annähernden Verdreifachung des Goldpreises gegenüber dem Tiefstand von 2008 führte, gehen wir davon aus, dass Gold wahrscheinlich nicht nur in den kommenden Monaten, sondern auch in den kommenden Jahren der Hauptnutznießer der globalen Zentralbank-Großkredite sein wird.

Tatsächlich haben Goldanleger, wie bereits 2008-09, kürzlich seine Eigenschaft als sicherer Hafen in Frage gestellt, als das gelbe Metall auf dem Höhepunkt der Ausverkäufe von Risikoanlagen im März um fast 15 Prozent einbrach.

Sowohl 2008/09 als auch 2020 waren diese vorübergehenden Ausverkäufe auf die fremdfinanzierten Positionen an den Termin- und Optionsmärkten zurückzuführen, die aufgelöst werden mussten als die knapper werdende Liquidität sowie der Margenausgleich in anderen Anlageklassen die Liquidation derjenigen Positionen erzwangen, die noch, wie Gold, Wert besaßen. Da diese erzwungene Auflösung von Positionen nun im Wesentlichen hinter uns liegt, sehen wir voraus, dass das Allzeithoch des Goldpreises von USD 1.920 pro Unze herausgefordert wird. 

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Da der COVID-19-Nachfrageschock die Inflationserwartungen weltweit drückt, sollten Anleger damit rechnen, dass die Zinssätze auch bei einer Erholung unter Druck bleiben.

Angesichts der Höhe der Verschuldung der Weltwirtschaft im Jahr 2020 noch vor der Coronavirus-Krise in Verbindung mit den allein in den letzten Wochen zugesagten Billionen von US-Dollar gehen wir davon aus, dass negative reale – inflationsbereinigte – Zinssätze noch lange Zeit ein Merkmal der Märkte sein werden. Diese werden eine allmähliche Entschuldung der überlasteten Bilanzen weltweit erleichtern.

Historisch gesehen haben fallende inflationsbereinigte Zinsumfelder Gold Rückenwind gegeben. Vor einem solchen Hintergrund dürften negative Nominalzinsen im Euroraum und in der Schweiz in Verbindung mit dem Druck auf die Bankbilanzen den Druck erhöhen, dass diese negativen Zinssätze an die Einleger weitergegeben werden, was die Attraktivität von Gold als Wertanlagemittel auf dem Kontinent erhöht.

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