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Die Zukunft ins Depot holen Technologiewerte sind die neuen „Versorger“

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Aktienrückkäufe steigern „Shareholder return“

Der Technologiesektor hat inzwischen zwar einen defensiven Charakter angenommen, aber anders als andere defensive Sektoren, wo Anleger mit Dividenden rechnen können, schütten Technologie-Werte bislang kaum aus. In der Branche ist es eher üblich, den „Shareholder return“ durch den Rückkauf der eigenen Aktien zu steigern. 2019 haben nur etwa 19 Prozent der Unternehmen im Nasdaq eine Dividende ausgeschüttet, während etwa die Hälfte der Unternehmen eigene Aktien zurückgekauft haben.

Die Aktienrückkäufe können unterschiedliche Zwecke haben: Unternehmen verwenden diese Aktien teilweise, um Mitarbeiter im Rahmen von aktienbasierten Vergütungsprogrammen zu bezahlen. Unternehmen können die eigenen Aktien jedoch auch halten und als Tauschwährung bei Unternehmenstransaktionen verwenden. Häufig kaufen Unternehmen jedoch die eigenen Aktien zurück, um die Anzahl der ausstehenden Aktien zu verringern. Dabei kauft das Unternehmen die eigenen Aktien an der Börse und nimmt diese damit aus dem Verkehr.

Dies bringt für Investoren viele Vorteile mit sich, da aufgrund der sinkenden Anzahl der ausstehenden Aktien der Anteilsbesitz der bestehenden Aktionäre am Unternehmen steigt. In der Theorie führt dies langfristig zu steigenden Aktienkursen, da der Unternehmensgewinn auf weniger Aktien entfällt und das Kurs-Gewinn-Verhältnis durch den steigenden Gewinn je Aktie sinkt. Aktienrückkäufe sind zudem im Vergleich zu Dividendenausschüttungen steuerlich vorteilhaft, da die langfristig stattfindende Wertsteigerung erst beim Verkauf der Aktie versteuert wird.

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In den vergangenen Jahren hat der Rückkauf eigener Unternehmensaktien rapide zugenommen. Während im Jahre 2000 nur etwa 170 Milliarde US-Dollar an Aktien im marktbreiten S&P 500 zurückgekauft wurden, stieg das Aktienrückkaufvolumen 2019 auf 738 Milliarden US-Dollar. Allein das erste Quartal 2020 war das fünftstärkste Quartal für Aktienrückkäufe im S&P 500 mit einem Rückkaufvolumen in Höhe von 195 Milliarden US-Dollar. Der durchschnittliche Prozentsatz des gesamten Aktienindex, der jedes Jahr von den Unternehmen zurückgekauft wird, die sogenannte Buyback Yield, betrug quartalsweise von 2000 bis 2020 durchschnittlich 2,8 Prozent.

Software als Service – konjunkturunabhängige Marktdominanz

Lange wurde der Technologiesektor aufgrund des hohen Anteils an stark konjunkturabhängigen Hardwareproduzenten zu den zyklischen Sektoren gezählt. Diese Produzenten machten vor 10 Jahren rund 60 Prozent des globalen IT-Sektors aus, während es heute weniger als 40 Prozent sind. Heute dominieren Unternehmen mit weniger konjunkturabhängigen Geschäftsmodellen, zum Beispiel Softwareunternehmen, den Markt.

Durch den Vertrieb von Software als Service haben sich diese Unternehmen dauerhafte Kundenbindungen erarbeitet und können wiederkehrende Einnahmen sowie stabile Cash Flows erzielen. Darüber hinaus sind die Technologiekonzerne von heute bilanzstärker geworden und können hohe operative Margen aufweisen und somit im Idealfall stetig eigene Aktien zurückkaufen. Die Corona-Krise hat dem Sektor außerdem zusätzlich zu einem starken Aufschwung verholfen, da viele Unternehmen nun noch stärker in IT-Lösungen investieren. Dementsprechend sollte der IT-Sektor heutzutage auch in defensiven und substanzstarken Portfolios vertreten sein.

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