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Aktualisiert am 15.06.2021 - 09:34 Uhrin NewsLesedauer: 4 Minuten

Aktienpositionierung Zykliker und strukturelle Werte laufen

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Saure-Gurken-Sommer

„Für die kommenden Monate rechnen wir mit einer Saure-Gurken-Zeit“, so Budelmann. „Im Frühsommer dürften wir eine volatile Seitwärtsbewegung sehen. Die Märkte sind nervöser geworden. Die Anlagestile Growth und Value wechseln sich in der Gunst der Anleger ab. Erst im Spätsommer lässt sich besser abschätzen, ob der aktuelle Inflationsanstieg wirklich nur primär temporärer Natur gewesen sein wird.“

Nach einem Jahrzehnt der Disinflation dürfte die Teuerung nun wieder anziehen. Nach der Finanzkrise dominierten Sparsamkeit und Entschuldung. Die Unternehmen hielten sich mit Investitionen zurück. „Jetzt sehen wir einen klaren Paradigmenwechsel. Wir sind in einer neuen Phase, es ist aber noch schwer abschätzbar, wie stark die temporären Einflüsse auf die Inflation sind“, erklärt der Experten. „Leitzinserhöhungen erwarten wir in den USA in diesem Jahr jedoch nicht mehr und in der Eurozone ohnehin nicht.“

Die Notenbanken zeigen eine erhöhte Inflationstoleranz, auch da die Teuerungsrate in den vergangenen Jahren überschätzt wurde. Das birgt die Gefahr, dass sich die Zentralbanken zu einem späteren Zeitpunkt bei zu viel Toleranz in Bedrängnis manövriert haben könnten. „Für 2021 erwartet wir in den USA eine Inflation von 2,9 Prozent, für 2022 kalkulieren wir mit 2,6 Prozent – nach nur 1,2 Prozent im vergangenen Jahr“, sagt Budelmann.

Zykliker und strukturelle Gewinner übergewichten, Duration senken

„Im Aktienbereich bevorzugen wir aktuell zyklische Konsumwerte und Grundstoff-Titel“, erklärt Budelmann. „Diese sind in den vergangenen Monaten bereits gut gelaufen und der Trend dürfte sich fortsetzen.“ Viele dieser Werte sind in Europa zu finden, wo sich dank des mittlerweile guten Impffortschritts die Stimmung verbessert hat.

„Daneben setzen wir auf ein Übergewicht von strukturellen Gewinnern, etwa aus den Sektoren IT und Kommunikation“, so Budelmann. Diese Unternehmen stammen vor allem aus den USA und zum Teil aus Asien. „Untergewichtet haben wir hingegen defensive Value-Titel wie den Basiskonsumsektor.“

Im Anleihebereich rechnet der Experte mit steigenden Renditen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen, die derzeit bei um die 1,6 Prozent liegt, dürfte sich bis zum Jahresende Richtung 2 Prozent bewegen. „Daher haben wir die Duration der US-Anleihen verkürzt. Das passt auch zu unserer gesamtwirtschaftlichen Prognose“, erklärt Budelmann.

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