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Digitalisierung, Elektrifizierung und Dekarbonisierung DED: Drei Buchstaben für eine neue Welt

Selbstfahrende Autos
Selbstfahrende Autos: Durch Cloud-Computing und Internet der Dinge werden analoge Produkte verdrängt | Foto: IMAGO / VCG

„Kohlenstoffarmes Investieren bedeutet viel mehr, als nur in Unternehmen mit erneuerbaren Energien zu investieren und die mit fossilen Brennstoffen aus dem Portfolio zu werfen“, erklärt Hamish Chamberlayne, Head of Global Sustainable Equities bei Janus Henderson Investors. In den vergangenen 250 Jahren, also seit dem Beginn der industriellen Revolution, hat die Menschheit mit Hilfe von fossilen Brennstoffen große Fortschritte gemacht.

Diese Entwicklung ist allerdings nicht ohne Folgen geblieben: Die Welt ist stark auf kohlenstoffintensive Prozesse angewiesen. „Die fossile Wirtschaft ist quasi mit unserem globalen Wirtschaftssystem verwoben. Dieses Netz zu entwirren, ist kein leichtes Unterfangen“, sagt Chamberlayne.

Investitionsboom unter gutem Stern

Beim diesjährigen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs zum Thema Klima (Leaders Summit on Climate) sind die einflussreichsten Regierungen der Welt ambitionierte Verpflichtungen eingegangen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Die USA erklärten beispielsweise, ihre Emissionen bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 2005 zu verringern. Chinas Premier Xi Jinping kündigte an, ab 2026 aus der Kohlenutzung aussteigen zu wollen.

Doch das weltweit ehrgeizigste Ziel verkündete die britische Regierung: Die Emissionen sollen bis 2035 um 78 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden. Glücklicherweise herrscht heutzutage eine viel größere politische Harmonie bei der Klima-Agenda. „Die Sterne stehen günstig für das, was wir für einen global synchronisierten Investitionsboom in saubere Technologien halten“, sagt Chamberlayne.

Was bedeuten diese Verpflichtungen für die Wirtschaft? Um das 1,5-Grad-Klimaziel zu erreichen, bedarf es mehrerer Lösungen für die verschiedenen Branchen und Industrien. Die Länder müssen den Stromanteil am Primärenergiemix in den kommenden Jahrzehnten von 20 auf 50 Prozent erhöhen.

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Die USA haben beispielsweise festgelegt, einen Teil der Schulbusflotte zu elektrifizieren, Gebäude auf höhere Umweltstandards umzurüsten, die Kohle- und Gaserzeugung zu verringern und in erneuerbare Energien und die entsprechende Infrastruktur zu investieren. Großbritannien wiederum hat den Verkauf von Diesel- und Benzinautos ab 2030 verboten und einen 20 Millionen Euro schweren Förderungstopf für E-Autos angekündigt.

Ein Jahrzehnt des Wandels

„Die Elektrifizierung der globalen Automobilflotte ist ein Bereich, der uns besonders begeistert“, sagt Chamberlayne. Hier verbessert sich die Batterie- und Computertechnologie immer weiter. Die damit verbundenen Kosten sinken. „Wir erwarten eine Massenproduktion und einen verbreiteten Einsatz von E-Autos“, erklärt Chamberlayne. Die Elektrifizierung bilde das Herzstück des Wandels, untrennbar verbunden mit der Digitalisierung. „Traditionell analoge Produkte werden der neuen Ära des Cloud-Computings und des industriellen Internets der Dinge Platz machen“, vermutet Chamberlayne. Dieser Wandel hat bereits begonnen: Mit intelligenten Autos, Uhren und sogar Kühlschränken.

„Wir betrachten das als die vierte industrielle Revolution“, konstatiert Chamberlayne. „Diese ermöglicht uns den Übergang von einer fossil-analogen zu einer erneuerbar-elektrisch-digitalen Wirtschaft“, ergänzt der Portfoliomanager. „Wir bezeichnen die Kombination aus Digitalisierung, Elektrifizierung und Dekarbonisierung (DED) als den DED-Nexus.“

Diese Dynamik wirkt sich auf jede Branche und jeden Aspekt der Weltwirtschaft aus. Es ist wichtig, die Implikationen dieser Veränderungen in Portfolios zu berücksichtigen. „Der DED-Nexus wurde durch die Ereignisse im vergangenen Jahr beschleunigt und wir sind überzeugt, dass er einen positiven Beitrag zu gesellschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeitszielen leisten wird“, sagt Chamberlayne.

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