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Investitionsstrategie Minen bleiben trotz Goldpreisanstieg unterbewertet

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Zusammenhang zwischen Goldpreis und Minen

Bei höheren Goldpreisen werden Minen von geringerer Qualität errichtet. Dabei handelt es sich um Goldlagerstätten, die sich zu einem niedrigeren Preis nicht rechneten, weil sie mit hohen Betriebskosten und/oder einem hohen Investitionsaufwand aufgrund der geringen Qualität und/oder bergwerkstechnischer Herausforderungen einhergehen.

Ein Beispiel hierfür ist das Cote-Lake-Projekt von Iamgold, ein Goldvorkommen von 6,6 Millionen niedriggradigen Unzen in Ontario, Kanada, das laut Angaben von Iamgold 1,3 Milliarden US-Dollar an Entwicklungskosten verschlingen würde. Im Januar 2019 kündigte Iamgold seine Entscheidung an, mit dem Bau von Cote nicht fortzufahren und erst eine Verbesserung im Marktumfeld abzuwarten. Dann, am 21. Juli 2020, vermeldete das Unternehmen, es werde mit dem Bau fortfahren, nachdem es seine Annahmen zum Goldpreis von 1.250 US-Dollar auf 1.350 US-Dollar angehoben hatte, um seine Entscheidung zu rechtfertigen.

Einige andere Unternehmen haben ferner ihre Preisannahmen für Projekte auf bis zu 1.541 US-Dollar je Feinunze erhöht. Diese Unternehmen stehen gewöhnlich vor dem Dilemma einer fallenden Produktion oder einer Aufrechterhaltung ihrer Produktionsniveaus mittels teurer Akquisitionen oder qualitativ minderwertiger Projekte. Für sie ist die Entwicklung von Projekten geringerer Qualität in ihrem Portfolio von Liegenschaften der beste Weg nach vorne. Darüber hinaus gibt es immer mehr jüngere Unternehmen, die nun Mittel für die Entwicklung qualitativ minderwertiger Goldvorkommen beschaffen können.

Die Entwicklung des Goldpreises

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Wir prognostizieren einen Goldpreis von mehr als 3.000 US-Dollar. Wenn wir damit richtig liegen, werden sämtliche Unternehmen zur Gewinnerseite zählen. Allerdings wäre es leichtsinnig, auf der Grundlage solcher Prognosen eine Mine aufzubauen und ein Unternehmen aufs Spiel zu setzen.

Es dauert bis zu sieben Jahre, bis der Bau einer Mine abgeschlossen ist und sich eine Investition bezahlt macht, wenn alles planmäßig läuft. Im letzten Goldzyklus markierte Gold mit 1.921 US-Dollar den Höchststand und einen Tiefststand von 1.050 US-Dollar – wesentlich niedriger als von den meisten erwartet.

Aktuell liegt der Goldpreis wieder bei etwa 2.000 US-Dollar je Feinunze. Jeder ist sich dessen bewusst, dass es wieder zu einer neuen Baisse kommen kann. Aber niemand weiß ob in einem Jahr oder in einem Jahrzehnt. Sollte es dazu früher kommen als von uns erwartet, könnten auf höheren Preisannahmen basierende Projekte fehlschlagen.

Die Branche unterteilt sich jetzt zusehends in Dividenden ausschüttende Unternehmen von hoher Qualität, Minen mit niedriger Kostenbasis und risikoreicheren Unternehmen mit Projekten von geringerer Qualität. Solange keine Sicherheit darüber besteht, dass höhere Goldpreise von Dauer sein werden, scheint es in diesem Zyklus verfrüht zu sein, auf Unternehmen zu spekulieren, die nicht an der Disziplin festhalten, die sie aus den im vorherigen Zyklus begangenen Fehlern gelernt haben.

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