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Reform der Altersvorsorge 4.000 Euro für einen entspannten Ruhestand

Kai Whittaker während einer Bundestagsrede
Kai Whittaker während einer Bundestagsrede: Mit einem Kinder-Rentengeld von 4.000 Euro lasse sich die Altersarmut begrenzen | Foto: IMAGO / Future Image

Während das umlagefinanzierte Rentensystem in Deutschland aufgrund der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft immer schwerer zu finanzieren ist, werden die Rufe nach einer Orientierung am schwedischen Modell immer lauter. Jüngst sorgte der CDU-Abgeordnete Kai Whittaker für Aufsehen: „Der Staat legt bei Geburt eines Kindes 4.000 Euro in einen Staatsfonds an“, zitiert Spiegel-online Whittaker. „Das Geld bleibt bis zum Renteneintritt im Staatsfonds, erst dann kann es ausgezahlt werden.“

Mit diesem Vorhaben ist der CDU-Politiker nicht allein. Auch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg fordert seit Längerem einen staatlichen Rentenfonds, der durch eine öffentlich-rechtliche Körperschaft oder die Bundesbank verwaltet werden soll. Die Aufgabe: Mit niedrigen Verwaltungskosten breit gestreut an den Finanzmärkten investieren.

„Effektiv wird das Kinder-Rentengeld durch die extrem lange Laufzeit, nach derzeitigem Stand 67 Jahre“, sagt Whittaker. In den vergangenen 50 Jahren habe der deutsche Leitindex Dax eine durchschnittliche Rendite von 8 Prozent jährlich erwirtschaftet. Wird die Inflationsrate berücksichtigt, ergibt sich eine reale Durchschnittsrendite von 6 Prozent pro Jahr.

Altersarmut verhindern

Legt man diese Zahlen zugrunde, würde die Einmalzahlung von 4.000 Euro am Ende eine Auszahlung von etwa 200.000 Euro ergeben. Statistisch betrachtet leben deutsche Staatsbürger noch etwa 18 Jahre nach dem Eintritt ins Rentenalter. Das wären 900 Euro an monatlichen Auszahlungen. „Das ist ungefähr der Betrag, der Altersarmut verhindert“, sagt Whittaker.

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Kosten würde das Kinder-Rentengeld den Staat pro Jahr rund 3,2 Milliarden Euro, da derzeit etwa 800.000 Kinder im Jahr geboren werden. „Das ist eine vergleichsweise günstige Investition“, findet Whittaker.

SPD, FDP und Grüne: Wahlprogramme mit einem gemeinsamen Nenner

Unklar ist derzeit, ob der Vorschlag des CDU-Abgeordneten in das Wahlprogramm von CDU/CSU aufgenommen wird. Die Wahlprogramme von SPD, FDP und Grünen enthalten einen solchen Vorschlag.

FDP-Fraktionsvize Christian Dürr twitterte jüngst: „Auf Dauer ist die Rente in Deutschland nicht mehr finanzierbar. Johannes Vogel und ich haben uns ein neues Konzept für eine stabile und faire Altersvorsorge überlegt: Die gesetzliche Aktienrente!“ FDP-Rentenpolitiker Johannes Vogel ergänzt: „Unsere Idee einer gesetzlichen Aktienrente wäre ein neuer und zentraler Rentenbaustein nach schwedischem Vorbild. Das mag nicht zu etablierten Denkschablonen passen – aber wir brauchen jetzt den Mut für neues Denken.“

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