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Finanzbranche und Nachhaltigkeit Der Druck ist bei den Unternehmen angekommen

Diskutieren über Nachhaltigkeit und die EU-Taxonomie
Diskutieren über Nachhaltigkeit und die EU-Taxonomie: Moderator Andreas Franik mit Gunnar Knierim von AllianceBernstein, Swen Petenyi von Fidelity, Mario Künzel von DJE Kapital und Peter Peterburs von Jupiter Asset Management (von links) | Foto: Sven Lindner

„Endlich mal wieder Leute!“ – dieser Satz war beim 7. Financial Planning Day im Juni mehr als einmal zu hören. Kein Wunder: Viele der rund 50 Finanzexperten im Hamburger Hotel Atlantic – weitere Teilnehmer waren virtuell zugeschaltet – hatten den Großteil der vergangenen Monate im Homeoffice verbracht. Entsprechend groß war die Freude, sich wieder einmal persönlich mit Kollegen austauschen zu können. Denn auch darum ging es: „Das Netzwerken steht bei den Financial Planning Days im Vordergrund“, sagte Sven Putfarken, Geschäftsführer des Veranstalters Institut für Finanz- und Nachfolgeplanung.

Diskussionen über die EU-Taxonomie

Das Programm war aber keineswegs nur von Schnittchen und Small Talk geprägt: Im Zentrum der Veranstaltung standen Expertenvorträge und hochkarätig besetzte Diskussionsrunden. Unter anderen referierte Finanz- und Wirtschaftspsychologe Janko Laumann über die Psychologie der guten Beratung und Solvecon-Chefvolkswirt Folker Hellmeyer über die Aussichten der Weltwirtschaft. Außerdem wurde über die Rolle der Finanzwirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel ebenso diskutiert wie über die neue EU-Taxonomie für nachhaltige Geldanlagen. „Ist sie in der Praxis umsetzbar und wie können bestehende Strategien daran angepasst werden?“ – darüber sprachen Gunnar Knierim, Managing Director – EMEA Client Group bei AllianceBernstein, Peter Peterburs, Vertriebsdirektor Norddeutschland bei Jupiter Asset Management, Mario Künzel, Head of Sales Germany bei DJE Kapital und Senior Sales Manager Swen Pentenyi von Fidelity. Moderiert wurde die Runde von Andreas Franik, Geschäftsführer der Multimedia-Agentur Fimeco.

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Bei Peter Peterburs schlagen in Sachen Nachhaltigkeit „zwei Herzen in der Brust“. Man müsse das Thema angehen, müsse es aber auch vernünftig angehen. Dabei wies er auf ein Spannungsfeld hin, das mit dem steigenden Einfluss von Nachhaltigkeit einhergeht. So sei das Militär entscheidend an der Entwicklung des Internets beteiligt gewesen, was heute gern vergessen werde: „Überregulierung kann Innovationen kosten“, gab er zu bedenken. Außerdem seien die Vorgaben der Regulatorik aktuell noch sehr grob formuliert und nicht final ausgestaltet.

Der Prozess steht erst am Anfang

Swen Petenyi betonte ebenfalls, dass es sich bei den Regulierungsvorhaben um einen Prozess handle, der erst am Anfang stehe. „Man muss eigene Standards setzen und umsetzbare Vorgehensweisen entwickeln“, ergänzte Mario Künzel. Eine wichtige Rolle würde dabei die Qualität der vorliegenden Daten spielen. Dieses Thema treibt auch Gunnar Knierim um: „Man muss mehr tun, als sich einen Datenanbieter einzukaufen.“ So könnten Aktionäre mit ihrem Stimmrecht auf positive Veränderungen hinwirken. Für Künzel ist der Einfluss der Fondsbranche mittlerweile so groß, dass sich die Unternehmen bewegen müssen. „Wenn sie das Thema ignorieren, bekommen sie Probleme. Der Druck ist angekommen.“

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