Umfrage zur Geldanlage Nachhaltigkeit als Entscheidungskriterium abgeschlagen
Die Gesamtsumme, die in Deutschland unter Berücksichtigung der ESG-Kriterien angelegt wurde, erreichte zum Jahresende 2020 ein neues Rekordvolumen von 335,3 Milliarden Euro. Insbesondere nachhaltige Investmentfonds verzeichneten deutliche Zuflüsse und liegen mit einem Volumen von 107 Milliarden Euro rund 69 Prozent über dem Vorjahreswert. Das teilte das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) kürzlich mit.
Dennoch spielt Nachhaltigkeit bei der Geldanlage für die Deutschen offenbar nur eine untergeordnete Rolle. Zwar geben laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) mehr als die Hälfte (52,8 Prozent) der befragten Bürger an, dass ihnen Nachhaltigkeit bei der Geldanlage wichtig sei. Gehe es aber um konkrete Anlageentscheidungen, stehen demnach andere Faktoren wie Sicherheit, Rentabilität und Liquidität im Vordergrund.
„Auf den ersten Blick überraschen die Ergebnisse, denn in anderen Bereichen zeigen sich die Deutschen wandlungsfreudiger“, sagt Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. „Doch angesichts der vergleichsweise hohen Summen auf deutschen Girokonten und bei Sichteinlagen bestätigen sie auch das traditionell konservative Anlageverhalten.“ Sicherheit und Nachhaltigkeit würden sich jedoch nicht per se ausschließen. „Anlagemöglichkeiten mit Nachhaltigkeitsfokus sollten beides gleichermaßen mitbringen. Nur so wird die Finanzwirtschaft ihren auch politisch gewünschten Beitrag leisten können“, betont Heuser.
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Sicherheit dominiert klar
Das Ergebnis der Umfrage zeigt: Wer in Deutschland sein Geld anlegt, dem geht es insbesondere um Sicherheit, Rentabilität und Liquidität. Dabei dominiert Sicherheit klar mit 43 Prozent. Dahinter folgt Rentabilität mit 27 Prozent. Liquidität liegt mit 18 Prozent auf Platz drei vor dem Schlusslicht Nachhaltigkeit mit nur 13 Prozent.