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Trotz Corona-Rezession China bleibt Wachstumsmotor der Schwellenländer

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Neben dem Technologiesektor biete der Gesundheitsmarkt Chancen für Investoren. Die privaten und öffentlichen Gesundheitsausgaben steigen schnell, analysiert Comgest. Angefacht werde die Entwicklung von einer immer größer werdenden Mittelschicht. Darauf baue etwa der Versicherungsdienstleister Ping An Insurance, eine Position in Wolters Schwellenländerfonds. Weitere spannende Titel seien der Gaming-Anbieter Net Ease, der durch die Corona-Krise einen deutlichen Aufschwung erfahren habe, und der Internet-Gigant Tencent, zu dessen Schwerpunkt soziale Netzwerke, Gaming- und Fintech-Dienste zählen.

Auch in anderen Schwellenländern wie Südafrika oder Brasilien sind Wolter zufolge starke Unternehmen zu finden. „Allerdings sind in diesen Ländern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich schwieriger, was die Performance in den vergangenen Jahren erheblich belastet hat“, so der Comgest-Experte.

Indische Privatbank neu im Fondsportfolio

Zu den neuesten Zugängen im Comgest Growth Emerging Markets zähle HDFC, eine der größten indischen Privatbanken. Vor dem Hintergrund eines vergleichsweise schwachen öffentlichen Bankensektors, einer recht jungen Bevölkerung und fortschreitender Urbanisierung gilt HDFC als etablierter Player in der Immobilienfinanzierung, so Comgest. Das Unternehmen weise seit 20 Jahren geringe Kreditrisiken, ein starkes Filialnetz, wachsende Kundeneinlagen, starke Bilanzen sowie eine hohe Eigenkapitalrendite auf.

Eine Position, die Wolters kürzlich verkauft hat, ist Hikvision, ein weltweiter Anbieter von Produkten für Videoüberwachung und Sicherheitstechnik. Das Unternehmen habe sich trotz des Drucks von Aktionären nicht von seiner Beteiligung an einem Erziehungscamp für die muslimische Minderheit in der Xinjiang-Region getrennt. „Das ist aus ESG-Gründen für uns nicht tragbar“, so Wolter. In kritischen Fällen spreche die Fondsgesellschaft mit den Unternehmen und versuche Veränderungen herbeizuführen.

Das gelte auch für Regierungen. Gemeinsam mit anderen Investmentgesellschaften setzte Comgest demnach einen offenen Brief an Brasiliens Staatspräsidenten Jair Bolsonaro auf, um ihn dazu aufzufordern, die Rodung des Amazonas-Regenwalds zu stoppen.

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