Immer wieder kommt es zu Kurseinbrüchen an den Börsen: Viele Anleger steigen vorzeitig aus den Kapitalmärkten aus – was zu einem dicken Minus auf dem Konto führen kann. Doch andere können genau dann die besten Schnäppchen ins Depot buchen. Smarte Aktionäre lassen den Cost-Average-Effekt für sich arbeiten. Doch wie genau funktioniert das?
Die Bedeutung des Cost-Average-Effekts
Anleger möchten mit ihren Investments im Endeffekt einen Gewinn erwirtschaften. Dafür bieten die globalen Finanzmärkte zahlreiche Möglichkeiten von Aktien bis Rohstofftitel. Doch auf welche Werte setzen? Viele Börsenneulinge entscheiden sich zunächst für eine risikoärmere Variante und greifen auf Einmalanlagen oder Sparpläne auf Fonds oder ETFs zurück. Der Vorteil eines Sparplans, der regelmäßig Aktien und andere Wertpapiere kauft, liegt im Cost-Average-Effekt.
Dieser Durchschnittskosteneffekt kann höhere Renditen erzielen als Einmalanlagen, sind sich viele Experten sicher. Doch stimmt diese Behauptung? Anleger investieren einen festen Betrag pro Monat und kaufen dafür ausgewählte Aktien, Fondsanteile, ETFs oder andere Anlageprodukte. Bei fallenden Kursen erhalten Investoren mehr Anteile für ihr Geld, während bei steigenden Kursen eine geringere Anzahl gekauft wird. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, sollte der Cost-Average-Effekt dafür sorgen, dass der Durchschnittspreis von Titeln sinkt.
Langen Atem beweisen
Die Marktturbulenzen im vergangenen Jahr haben diesen Effekt verdeutlicht. Wer sich beispielsweise im Februar 2020 zum ersten Mal an den Finanzmärkten versucht hat, musste im März satte Verluste von bis zu 40 Prozent hinnehmen. Viele Anfänger, aber auch Profis bekamen kalte Füße und wendeten sich zunächst von den Börsen ab. Für Sparplan-Investoren hingegen waren die Kursrückgänge positiv. Denn in solchen Situationen kann der Cost-Average-Effekt glänzen: Investoren erhalten jetzt für jede Sparrate mehr Anteile – nach dem Motto „des einen Leid, des anderen Freud“.
Es gilt lediglich eine Regel beim Durchschnittskosteneffekt zu beachten: Der Investitionsplan muss stetig eingehalten werden. Denn Anleger, die im Januar 2020 in einen Sparplan investierten und an den Tiefpunkten der Corona-Krise ausgestiegen sind, haben lediglich teuer eingekauft – die günstigen Gelegenheiten wurden liegen gelassen. Daher gilt: Ruhig bleiben und mit Zuversicht nach vorne blicken.
Neugierig geworden?
Volatilität sollte Investoren nicht schrecken. Anleger, die breit streuen und einen langen Atem beweisen, müssen keine Krise scheuen, sondern können diese sogar beherzt für sich nutzen.